Villa Fiorita war kurze Zeit Aufenthaltsort von Hemingway und dieser Aufenthalt inspirierte den Schriftsteller wahrscheinlich zu einigen seiner Gedichte. Nahe der Villa befinden sich Grundschulen, die im Juni 1918 in ein Feldlazarett umgebaut wurden. Dorthin kam Hemingway als Verwundeter und wurde nach der ersten Verarztung getauft, da er aufgrund seiner schweren Verletzungen in Lebensgefahr schwebte. Der Geistliche der Brigade Ancona, Don Bianchi, zelebrierte den Ritus.
Vor der Kirche geht es links gleich nach der kleinen Meolo-Brücke in die Via Barbarana. Hier konnte Hemingway die Spuren der sich kurz davor ereigneten Schlacht sehen: die Maschinengewehrstellung zur Verteidigung der Brücke, die Osteria dei Maitan mit ihren aufgerissenen Rollgittern und links davon das Rathaus, von dem ein kompletter Eckteil eingestürzt war. Weiter geht es bis zum Ende der Via Barbarana linker Hand entlang des Flusses Meolo. Bevor man rechts in die Via Pavani einbiegt, geht es weiter vorbei an S. Pietro Novello, um die Villa Albrizzi zu besichtigen, das Haus der Seidenraupen, dem die Kurzgeschichte „Now I Lay Me" gewidmet ist; weiter geht es zur nahen Kreuzung von S. Pietro Novello mit den unbestatteten Opfern des Angriffs vom 19. Juni, für die sich der Schriftsteller wiederum für seine Kurzgeschichte „A Way You'll Never Be” inspirieren ließ, die zwar 14 Jahre später geschrieben wurde, aber nichtsdestotrotz deutlich die Spuren des Kampfes und der Erfahrung des Mitleids und des Todes widerspiegelt. Danach geht es bis zur Via Pavani (der „unteren Straße”, die Hemingway nach Fossalta ging) und zur Kreuzung mit der Strada da Zenson. Hier biegt man rechts Richtung Fossalta ab und stößt linker Hand auf den Argine Regio (Königlicher Damm) – der ersten italienischen im Juni-Angriff verlorenen Kriegslinie.
In Fossalta geht man um den Brunnen, rechts vorbei an der Pfarrkirche und weiter die Straße zum Ponte di Barche und gelangt gleich darauf zum Argine Regio: gegenüber erhebt sich das Baptisterum der jungen Kämpfer „Ragazzi del ‘99”, eine Hemingway gewidmete Stele, und am Ende links der „Buso de Burato”, wo der Schriftsteller verwundet wurde.
Diese Orte und Erfahrung der Angst und des Schmerzes inspirierten den Schriftsteller zu Erzählungen, wie „A Separate Peace” und „Christ, please” und Gedichten wie „Killed Piave-July-8-1918”. Lassen wir den Piave und Fossalta hinter uns und biegen wir bei der ersten Kreuzung nach rechts Richtung Pralongo – Monastier ab. Hier, vor dem der Schwarzen Madonna geweihten Kirchlein von Pralongo war einst ein zerfallener Stall, in dem der verwundete Hemingway hingebracht wurde und eine sehr schwere Nacht verbrachte: die feindliche Artillerie war wieder aktiv, er hatte viel Blut verloren und war unter Schock. Umgeben von Toten und Verletzten wartete und betete er, bis ihm plötzlich danach zumute war, die Pistole zu nehmen, um allem ein Ende zu setzen. Im Morgengrauen kam schließlich ein Krankenwagen und brachte ihn zur Gesundheitsabteilung in den Schulen von Monastier.
Ein anderer, sehenswerter Aufenthaltsort liegt auf dem Weg zur Treviso-Meer-Verbindung ungefähr 1 km von der Villa Fiorita entfernt und ist die Casa Botter, eine Verpflegungsstätte des ARC (Amerikanisches Rotes Kreuz) Nr. 14, von wo aus Hemingway mit dem Rad zu den ersten Kriegslinien des Piave fuhr.